Wirklich Kontrolle oder doch nur vermeintlich?

Bild: die Flaggen der EU-Mitgliedstaaten

Schengen bzw. das Abkommen, das kürzlich jubilierte, sichert den EU-Mitgliedern freien Grenzübertritt. Ich kann mich noch an Grenzkotrollen erinnern, war das spannend: Kinderpass zeigen, Stempel kriegen, Geld wechseln. So konnte die Weiterreise beginnen.

Genau so gut geht’s auch ohne – der Mensch bleibt ein Gewohnheitstier, allerdings sind die just von Minister Dobrindt angeordneten verschärften Grenzkontrollen für mich befremdlich und auch aus eigener Erfahrung überflüssig. Denn, wenn es jemand darauf anlegt „zu bescheißen“, schafft er das auch! Dazu später mehr…

Während der Überquerung der Europabrücke von Kehl nach Strasbourg fallen uns schwer bewaffnette Bundespolizisten auf, die die französisch-deutsche Grenze „sichern“ sollen. Dies beobachten wir bei der freien Durchfahrt von Deutschland nach Frankreich. Wir reisen mit einem Personalausweis, einem Führerschein und vergessenem Kinderausweis, wir wagen es tatsächlich. Mal sehen, was passiert…Auf der gegenüberliegenden Seite ist Stau auf dem Weg von Strasbourg nach Kehl. Das rührt von den Grenzkontrollen.

Nur so am Rande erwähnt, pendeln Tausende täglich, um ihrem täglich Brot nachzugehen, Sinn und Zweck eines „vereinten“ Europa. Und nur noch mal am Rande – wir befinden uns ein paar hundert Meter Luftlinie vom Europaparlament (irgendwie komisch: hier: im Sinne von seltsam).

Wir verbringen einen wunderbaren Tag in Strasbourg: auch ohne drei vollwertige Reisepässe/Personalausweise [wir haben einen Personalausweis von mir, einen Führerschein von meiner besseren Hälfte und keinen Ausweis für den Kurzen dabei] inkl. Besuch im Europaparlament.

Bild: vorm Europaparlament Strasbourg
vorm Europaparlament Strasbourg

Gegen Abend treten wir die Heimreise nach Deutschland/Kehl Richtung Campingplatz an [wir haben hier Quartier geschlagen, da Strasbourg Umweltzone ist und wir mit unserer Crit`Air nicht einfahren dürfen], also auf in die Tram, die beide Städte und Länder miteinander verbindet. In Strasbourg werden die Stationen auf Französisch angekündigt, kaum überqueren wir den Rhein, auf Deutsch 🙂 bzw. Badisch.
Die Bundesgrenzpolizisten beäugen die aussteigenden Fahrgäste, schwer bewaffnet, mit MG. Wir, die noch ein paar wenige Stationen weiterfahren, bleiben „unkontrolliert“ sitzen. Wow! Wie effektiv, d. h. im Umkehrschluss: sollte ich beabsichtigt haben unkontrolliert nach Deutschland einzureisen, hätte ich es ohne weiteres geschafft; genau genommen bin ich „legal“ eingereis (da Personalausweise), F. „legal“ oder „illgeal“ mangels Ausweis und der Kurze ohne alles (nur mit seinen Eltern) „illegal“? Hierzu müsste ich einen Justiziar befragen…

Wie oben angemerkt, müssen wir mangels einer gültigen Umweltplakette Crit`air den Großraum Strasbourg umfahren…wir tingeln ca. 15 km wieder gen Norden bevor wir einen Schwenk gen Westen machen – Tankstelle, Brücke über den Rhein (natürliche Grenze zwischen Deutschland und Frankreich), wir fahren, fahren und schwupps: wir sind in Frankreich, erneut…legal eingereist in Frankreich, wir sind ja jetzt mit unseren Reisepässen unterwegs (die alle drei im WoBi lagern) UND mit OHNE schwerbewaffneten Bundesbeamten auf der gegenüberliegenden Fahrbahn, die ja die Grenze NACH Deutschland schützen sollen – vermeintlich…einen weiteren Kommentar verkneife ich mir: ich schweige und wundere mich oder auch eben nicht.

Ob der Einsatz der Bundesgrenzschützer an der Europabrücke zwischen Strasbourg und Kehl hier wirklich gut eingesetzt sind, wage ich jedoch klar und deutlich zu bezweifeln!
Wir Deutschen scheinen keine anderen Probleme zu haben…

2 thoughts on “Wirklich Kontrolle oder doch nur vermeintlich?

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