Reiseroute nachvollziehen
Bevor wir losfuhren, hatten wir einen groben Plan: Himmelsrichtung West, dann Süd. Vor mittlerweile sechs Wochen angedeutet – zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits seit ca. drei Wochen auf der Straße – und vor drei Wochen verinnerlicht: Frankreich, intensiv.
Um eine Strecke nachvollziehbar aufzuzeichnen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Im Kopf
- Auf einer Landkarte (ich meine diese faltbaren oder in Buchform verfügbaren Papierdinger aus dem letzten Jahrhundert, hat gewisse Vorteile, beispielsweise kann man das „offline“ benutzen und man muss keinen Akku laden oder Satelliten suchen)
- Digital durch dauerhafte Standort-Übermittlung an ein US-amerikanisches, auf Gewinnmaximierung ausgelegtes Wirtschaftsunternehmen, das diesen Service dankenswerterweise „kostenlos“ zur Verfügung stellt
- Gar nicht
- Per Markierung in OsmAnd, OpenStreetMap for Android: Offener Kartendienst, der offline funktioniert – und eine echte Waffe ist. Es gibt Fahrradkarten, nautische Karten…
- Auf einer gedruckten Übersichtskarte (via OpenStreetMap) mit handschriftlicher Eintragung
Relevante Ziele habe ich während der Reise immer wieder in OsmAnd markiert: Stellplätze, Sehenswürdigkeiten, markante Punkte, Kfz-Werkstätten, Zwischenziele… Das erleichtert die Navigation, beschleunigt den Zugriff – und erlaubt eine Dokumentation. Diese Markierungen kann OsmAnd exportieren; dank des offenen Standards lässt sich dieser Export andernorts importieren, nämlich bei https://umap.openstreetmap.fr/de/
Der französische Ableger von osm erlaubt es, eigene Karten zu erstellen. Piktogramme als Haus, Zeiger, Pointer, Fähnchen, Zelt-Symbol? Farbe, Größe, Transparenz? Beschreibung dazu? Veröffentlichen für die Massen, oder nur ausgewählte Personen? Vielversprechend. Ich begann, damit herumzuspielen. Notebook macht Sinn, am Display des Smartphones ist das Herumtipseln in den Menüs ein Graus, zu vielschichtig sind die Möglichkeiten.
Diesen Gedanken: Hübsche Karte zum Nachvollziehen trage ich seit geraumer Zeit mit mir herum. Damit es gut aussieht, muss ich Arbeit = Zeit investieren. Kosten-Nutzen-Abwägung: Wofür, eigentlich (und auch un-eigentlich)? Noch mehr Zeit vor dem Bildschirm?
Folglich mein vorläufiger Beschluss: Das hier tut’s auch. Wenn ich mal Zeit habe ;-), mache ich das hübsch.
Die Route hinreichend genau beschrieben:
- Von Deutschland nach Westen
- Über die Loire kurz al Sur an’s spanische Mittelmeer
- Französischer Südwesten mit Atlantik und Pyrenäen
- Zentralfrankreich mit Blickrichtung Nord-Ost (dort liegt dieses Germanien, wo wir ein paar Leute ♥ kennen)
Aktuell stehen wir in Néris-les-Bains zwischen Orléans und Clermont-Ferrand, etwa 200 km südwestlich von Dijon und damit ~1.000 km vo dahoam. Uns bleiben 14 Tage, wir wollen an einen See oder á la Ferme, am Zaun, bei einem Bauernhof übernachten. Aktuell hängt’s leider am nicht-so-recht-fahrbereiten Fahrzeug, das Auspuff-Thema beschäftigt uns (zu) sehr. Mal sehen, was die kommenden Stunden/Tage bringen: Es bleibt spannend.
Freizeitcamper und Seltenheitsblogger
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