Kaffee durch Quellwasser ersetzt

Bild: La Nive bei SJPdP

Am Stellplatz in Saint Jean Pied de Port gibt es: Strom, Frischwasser, Entsorgung von Grau- und Schwarzwasser. Was fehlt? Richtig, Sanitäre Anlagen wie Waschbecken, WC und Dusche.

Über Nacht kühlte es nicht so richtig ab; insofern hatte ich morgens das dringende Bedürfnis nach einer Dusche. Oder etwas, das damit zu vergleichen wäre.

Zum Fluss La Nive sind es knapp 300 m. Lediglich mit meiner Badehose bekleidet und einem kleinen Handtuch in der Hand ziehe ich los. Ich schlappe schlaftrunken einen Kiesweg zum Bächlein hinunter. Dort treffe ich insgesamt drei Hunde samt zugehörigen Hundebesitzern bei ihrer frühen Runde. Verwunderte Seitenblicke ignoriere ich (die der Menschen).

Es zählt nur als „Baden gehen“ mit Haare nass – sonst ist es eine halbe Sache.

Bild: La Nive bei SJPdP
Kühles Flussbad vor der Römerbrücke

Über groben Kies wate ich in das klare, knietiefe Nass. Ein Maulvoll (ugs. für „kleiner Schluck“) probiere ich: Kalt, geschmacklos, quasi lecker, passt. Schließlich tauche ich ein und unter. Es prickelt auf der Haut und die Blutzirkulation setzt spürbar ein. Insgesamt bleibe ich etwa für drei Minuten im Wasser, zwischendurch neugierig von einem Labrador beschnuppert, der ebenfalls zum Bade geht; mit Haare nass, natürlich.

Danach bin ich wach und starte deutlich erfrischt in den Tag: Heute werden wir etwas tiefer in die Pyrenäen hinein fahren.

Schelmischer Gedanke: Es gibt keinerlei Zeugen dafür, dass dieses Ereignis wirklich so stattfand. Hunde und Besitzer sind weiß Gott wo unterwegs. Meiner Frau präsentiere ich ein nasses Handtuch…

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