retour en France – back to the roots
Ja, so schnell kann es gehen…nach knapp 950 km Spanien ist vorerst Schluss. Ernüchterung! Traurigkeit! Aber der Familienrat war sich einig…so konnte es nicht weitergehen. Was ist geschehen in den letzten 22 Jahren als wir das letzte Mal zum Campen in Spanien waren?
Einiges: ein Zweimannzelt und Leihauto Nissan Micra mit dem berühmten NATS („Nissan anti theft system: unvergessen*) haben wir gegen ein Wohnmobil eingetauscht, aus 2 wurden 3 und ja, auch die Ansprüche sind mit dem Alter gewachsen…Aber das kann doch nicht alles sein? Nein – die Jahreszeit ist anders. Früher waren wir NICHT in der Hauptsaison unterwegs, es war September – die Hälfte der Plätze war zur damaligen Zeit geschlossen – jetzt sind sie offen, aber VOLL. Chaotisch ist OK, auch die kleineren Parzellen sind OK, auch der größere Geräuschpegel ist OK, aber wenn es (fast) unmöglich erscheint einen Platz überhaupt „spontan“ zu ergattern, dann wird es schwierig…
Gestern haben wir in Summe ca. 5 Std. (!!) recherchiert – Ernüchterung – bis heute Morgen wussten wir nicht wie es weitergeht, nur dass. OK, aufwachen, Kaffee trinken, besprechen, der Wahrheit in die Augen sehen. Was gilt es zu tun? Meine Meinung war klar, ich habe die Nacht durchgeschlafen, wusste insgeheim schon, was wir tun müssen, um entspannt zu bleiben und es uns gut gehen zu lassen. Naheliegend: Frankreich, ein Katzensprung, nicht einmal eine halbe Stunde Fahrt…Nach der Morgendusche steht es dann fest, für alle! Wir fahren nach Frankreich zurück, ins El Dorado für (Spontan-)Camper. Es hilft ja nix – aber was war passiert in der vorangegangen Woche?
Hitze am Mittelmeer, OK, wir sind zum Atlantik zurück, ins schöne Nordspanien, das Pferd doch von hinten aufzäumen, Portugal (endlich auch Portugal) fest im Visier…
Zunächst einmal ist uns aufgefallen, dass die Infrastruktur von Spanien mit Frankreich nicht annähernd zu vergleichen ist! Keine Supermärkte an allen Ecken und Enden, keine leuchtenden Apotheken-Kreuze (ja, die fallen wirklich auf oder dann eben auch, wenn sie nicht da sind), die Tankstellendichte ist nicht vergleichbar. Klar, alles händelbare Geschichten. Aber mit dem Wohnmobil muss man eben anders planen als mit dem Auto – so einfach mal den Platz verlassen geht nicht so schnell. Und mit dem Rad kannste auch nicht alles wuppen – nicht bei den Straßenverhältnissen mit einem jungen Zweibeiner…Ach, ich muss den Tatsachen einfach ins Auge sehen. Das mit Spanien und mir, mit uns sollte einfach dieses Jahr nicht sein.
Kurzum: wir sind nach Frankreich gefahren, Abschied vom Europameister, haben eingekauft und auf einem Campingplatz nahe Biarritz eingecheckt, einfach so, ohne Reservierung, wow – wie früher, ankommen, einchecken, Platz beziehen.
Fazit: „bonjour“ anstatt „buenos dias“, „oui“ anstatt „si“, Costa del Sol bleibt offen, Portugal wohl auch (??) – aber wirklich schlimm ist es nicht, deswegen sind wir ja mobil und spontan. Wenn wir in den nächsten Jahren Südeuropa bereisen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig als vorab fest zu buchen, mit der Schulzeit beginnt eben auch die neue Reisezeit für uns.
Jetzt gucken wir mal, was uns weiterhin im Land der Olympischen Spiele erwartet…Richtung Norden oder Osten, wir wissen es noch nicht – erst einmal verbringen wir hier mind. 2 entspannte Nächte mit Option auf Verlängerung, denn das Klima im Baskenland – ja, auch Frankreich ist Baskenland, ist so wunderbar erträglich.
Was bleibt? Einen 5*****-Campingplatz erlebt, Donostia San Sebastian besucht und einen Stier, mondän auf einem Hügel gesehen – wie schon vor 22 Jahren.