Einmal Gräfin sein, das reicht dann aber auch
Wenn wir schon in der Gegend sind, wollen wir eines der viiiiiielen Chateaus der Loire-Region sehen, besichtigen, besuchen oder was auch immer. Wir entscheiden uns für das Chateau Brissac, „Riese der Loire“ genannt und zufällig auf dem Weg nach Süden liegend. Wir verlassen den Campingplatz Plages de Loire und nach ca. 20 Minuten parken wir bereits auf dem Parkplatz in der Nähe des Schlosses. Auch hier wäre eine Ver- und Entsorgung möglich, Gebühren fürs Parken Fehlanzeige – läuft*.
Der Anblick von außen ist schon einmal vielversprechend – wir entschließen uns die EUR 11,00/Erwachsenen zu berappen – Kinder zahlen erst im Alter von 8 Jahren. Die Eingangsschleuse überwunden, finden wir uns auf dem riesigen Schlossgelände wieder – 70 ha (!), das Schloss ragt tatsächlich wie ein Riese empor.
Zunächst schlendern wir zur Weinverkostung, die Siesta beginnt hier um 12:30 Uhr.
Ich nippe nur an dem Rose-Gold, ist einfach nix für mich – allemal mittags nicht. Die angenehme Kühle im Weinkeller und dass wenig bis gar nichts los ist, erfreut uns, auch wenn die Außentemperatur sich bei um die 24 Grad bewegen. Nächste Etappe ist die Küche, die auch heute angemietet werden kann für Firmenevents, Privatfeiern oder ähnlichem:
Bis in den zweiten Stock „dürfen“ sich Besucher im Schloss frei (!) bewegen, nur Absperrtaue verhindern das ein oder andere weitergehen. Das Schloss wird auch noch vom Geschlecht der Brissacs bewohnt, ein Graf kommt im „Hirschzimmer“ aus der Hintertür, überwindet das Tau und grüßt freundlich…wir fragen uns, warum will man alle Besucher hier haben. Uns wird aber auch schnell klar, dass das auch nur eine Unternehmung ist, der Kasten muss schließlich unterhalten werden.
Mein Fazit: endlich habe ich eines der Chateaus aus nächster Nähe gesehen und in Ruhe besichtigt – auf dem Weg gen Süden haben wir noch zig aus der Ferne gesehen.
Jetzt bin ich zufrieden und ziehe es in der Zukunft vor die ein oder andere „Mädchenserie“ über die Adligen zu gucken – dann bin ich weiterhin zufrieden als „Normalo“.