12-USB-Adapter festgetackert
Weitverbreitet sind Ladegeräte für Handy, Smartphone oder Navi, die ihren Strom vom
Zigarrettenanzünder des Fahrzeugs beziehen. Der Adapter, den ich erwarb, war überraschend günstig, ich meine, um die 2,-€ im Ramschladen für den kleinen Geldbeutel.
Tja, you get what you pay for.
Ich nutze mein Smartphone mit der App OsmAnd (bin begeistert!) nebst Offline-Karten. GPS, Navigation sowie die permanente Positionierung erwärmen das Gerät – und saugen kräftig am Akku. Sprichwörtlich naheliegend: Buchse für Strom ist da, ein Kabel auch, ein Adapter ist schnell gekauft.
Mein Wunsch:
- Einsteigen
- Ziel eingeben
- Ladekabel in die Buchse stecken und bloß nicht mehr drüber nachdenken müssen
- Losfahren mit dem Wissen, dass eine entleertes Fahr-Assistenz-System auf diesem Streckenabschnitt nicht der Faktor sein wird, der irgend etwas zum Scheitern bringen könnte
Die Realität:
- Einsteigen
- Ziel eingeben
- Ladekabel in die Buchse stecken
- Losfahren
- Nach einigen Metern feststellen, dass der Handy-Akku sich entleert; Blick auf den Adapter in der Ladebuchse, das Kontroll-Lämpchen ist aus, demzufolge wird nix geladen; Stecker tiefer in die Buchse rammen, währenddessen die Ausfahrt im Kreisverkehr verpassen, den Kommentar des Beifahrers ignorieren und sich über sich selbst ärgern, das man dieses billige Produkt umbedingt haben musste. Ob es ein teureres besser machen würde?
- Zufrieden feststellen, dass das rote Lämpchen leuchtet; sich innerlich freuen, die Gesetze der Mechanik beherrscht zu haben („Dem Zigarrettenanzünder habe ich es aber gegeben!“)…
- … bis zur nächsten Erschütterung, Bodenwelle, Schlagloch, Wurzel eines Löwenzahns, die den Asphalt aufwellt: Lampe aus
[Hier wiederholt sich der vor-vorletzte Schritt… Endlos-Schleife] - Sich schwören, dieses Mist***stück von Adapter abends am Übernachtungsplatz dermaßen hinzubiegen, dass ihm Hören und Sehen vergeht und sich das Teil niemals mehr wagen wird, eigenmächtig aus der Buchse herauszuspringen. Vollkontakt gewünscht, bei vollem Risiko, und wenn der Adapter dabei zu Bruch geht.
Am Nachtlager angekommen, die nötigsten Handgriffe erledigen, um das Überleben des heutigen Tages abzusichern. Dann geht es dem Adapter an den Kragen, mit einer Spitzzange: Ich biege die Kontaktfedern des Fernost-Imports erst behutsam, ziemlich schnell mit steigender Härte bei gleichzeitig schwindender Geduld in eine Richtung, die für einen besseren Sitz in der Buchse zielführend sein sollte. Hineinstecken, leichtes Rütteln… ziiiiiiiiiiiing, wieder nix.
Probefahrt am darauffolgenden Tag. Frustrierend erfolglos. Ein Einweg-Gummi, um den Schutzdeckel der Dose gewickelt, lindert meinen Schmerz und bringt mich auf die Lösung:
Eine dünne Gummi-Schnur (Diente sie einst einem Kleidungsstück als Lagesicherung um ein Stück Pappe herum, das uns der Versandhandel unseres geringsten Misstrauens zustellte?) erfüllt den Zweck. Im formidablen WERA Toolkit (#MeinAktuellesLieblingswerkzeug) ist der passende Aufsatz enthalten. Zwei Schrauben der Verkleidung im Cockpit etwas lösen, Gummi drumherum, Schrauben festziehen.
Seit zwei Tagen geht der Plan auf: Der Adapter sitzt. Dank einer lumpigen Gummileine als Drei-Wetter-Taft für das Ladekabel fahren wir entspannter.
Freizeitcamper und Seltenheitsblogger