Alles senkrecht?
Campingplätze und Stellplätze sind flach, gerade, eben, frei von Steinen oder Wurzeln. Oft, aber längst nicht immer. Wir legen Wert auf möglichst horizontales Parken für Wohn- und Schlafkomfort, Wasserablauf im Waschbecken und die korrekte Ausrichtung des Haussegens. Neben diesen recht offensichtlichen Dingen sind drei Nebeneffekte relevant für das langfristige Wohlbefinden:
- Füllstand Frischwassertank
- Füllstand Grauwassertank
- Füllstand Toiletten-Kassette
Besonders der zuletzt genannte hat unappetitliche Konsequenzen. Ich möchte nicht ausprobieren, in welcher Ecke genau der Fühler sitzt, der das rote Lämpchen zum Leuchten bringt. Wieviel Neigung um die Längs- oder Querachse verträgt der Sensor? In einer Richtung liegt das auf der sicheren Seite, in der anderen… Mahlzeit.
Lösungen zum perfekten Parken gibt es viele: Einfach damit leben, hochpreisige aufblasbare Kissen, selbstnivellierende Stützensysteme, die sich hydraulisch unter dem Fahrzeug auf den Boden stempeln, Rundkeile, Loch buddeln, um den höchsten Punkt zu erniedringen, Luft aus den Reifen ablassen…
Weit verbreitet sind Auffahrkeile. Meist dreieckig, aus Kunststoff, in der Preisklasse 20-40,-€ zu haben, bieten sie eine Höhe von bis zu 10cm an. Wir hatten bis vor kurzem welche im Einsatz, die
- etwas (zu?) schmal für die Reifen sind: Sie wollen exakt mittig positioniert werden, meint der engstirnige Fahrer; und
- mit max. 8cm Höhe zu niedrig für so manche Situation sind: Rangieren bei der Ankunft ist lästig, die „Bubble“ als Wasserwaage am Handy eine Krücke
Seit Kurzem parken wir auf dem Mercedes: Auffahrkeile von Milenco, Triple 3, in drei Stufen 4, 8 und 12cm mehr Höhe für satte 76,-€. Das stufenweise Klettern erfordert etwas Übung beim Fahrer; das Bodenpersonal tut sich leichter, weil die Keile etwas breiter sind als die Reifen und folglich weniger exakt positioniert werden müssen.
Damit wir wissen, ob wir auf Level 1, 2 oder 3 fahren, erwarben wir zusätzlich eine Wasserwaage, die zwei Achsen anzeigt. Die Libellen sind in einem liegenden „T“ angeordnet. Die für 5,50€ erworbene ist leider ungenau: Ich bin es gewohnt, dass die Blase die Mitte anzeigt, egal, wie die Waage liegt – um 180° gedreht soll sie das gleiche Ergebnis liefern. Vielleicht lerne ich dazu und „eiche“ im Geiste das Billigprodukt für mich: Wenn die Waage so liegt, muss die Blase bei 1/3 stehen, damit das WoBi „im Wasser“ steht.
Damit sind wir gut ausgestattet und es ist hoffentlich alles senkrecht zur Senkrechten. Also waagrecht.
NACHTRAG am 21. August 2024: Die Wasserwaage ist Mist. Ich versuche es mit einer Lotschnur.
Freizeitcamper und Seltenheitsblogger
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